Betriebsweise - wie wir arbeiten
Wir orientieren uns mit unserer Betriebsweise an den Vorgaben des Bioland-Verbandes. Aufgrund unserer "überschaubaren" Betriebsgröße lohnt sich der Aufwand für eine Bioland-Zertifizierung für uns nicht - der Preisaufschlag auf jedes Glas Honig wäre unverhältnismäßig hoch.
Unsere Bienen wohnen in Holzbeuten, die mit Leinöl gestrichen werden um die Lebensdauer zu erhöhen. Die im Bienenvolk verwendeten Rähmchen sind aus unbehandeltem Holz. Aufgrund schlechter Erfahrungen versuchen wir es möglichst zu vermeiden, Teile aus Kunststoff im Bienenvolk zu verwenden. Lediglich unsere Futterschalen für die Ableger und Jungvölker sind aus Kunststoff und dann auch nur ganz spezielle, ausgesuchte Schalen.
Unsere Wanderimkerei
Um Sortenhonig ernten zu können, muss man die Bienen dort aufstellen, wo die entsprechende Trachtpflanze für die Honigsorte steht. Der Imker spricht hierbein von Wanderung. Wir transportieren unsere Völker nur Nachts oder am sehr frühen Morgen, damit die Temperaturen möglichst kühl sind. Wir versuchen die Transportstrecken möglichst kurz zu halten, direkt nach dem Transport werden die Fluglöcher der Bienenvölker geöffnet um den Stress für die Bienen so gering wie möglich zu halten.
Einzige Ausnahme bildet der Transport in das Paznauntal. Direkt vor der Abfahrt in Richtung Österreich spritzen wir die Bienenkästen von außen nass, damit der Fahrtwind kühlt. Das hilft den Stress für die Bienen etwas zu reduzieren. Diesen Transport machen wir nur Nachts - Abfahrt typischerweise kurz nach Mitternacht. Gegen 6 Uhr früh sind die Bienenvölker dann am Zielort aufgestellt und die Fluglöcher wieder geöffnet.
Wachs - der Körper des Bienenvolkes
Wir streben in unserer Imkerei den eigenen Wachskreislauf an, wobei wir hierfür nur das sogenannte Deckelwachs verwenden - es ist dies das Wachs, mit dem die Bienen die Zellen der Honigwaben verschließen, wenn der Honig reif ist. Dieses Wachs wird von den Bienen selbst mittels ihrer Wachsdrüsen produziert, es hat den höchsten Reinheitsgrad. Sofern wir Wachs zukaufen müssen, wird seit 2014 ausschließlich pestizitfreies Wachs mit Analysezertifikat von uns erworben.
Im Wachskreislauf sondern wir Altwaben typischerweise nach zwei Wirtschaftsjahren aus und schmelzen diese Waben mit unserem Sonnenwachsschmelzer ein. Das hieraus gewonnene Wachs verwenden wir zur Kerzenherstellung.
Vermehrung aus eigenem Bestand
Die Vermehrung unserer Bienenvölker betreiben wir aus dem eigenen Bestand. Hierfür züchten wir selbst Königinnen - wobei die Bezeichnung "Zucht" eigentlich nicht ganz korrekt ist, da wir normalerweise sogenannte Standbegattung vornehmen. Da "Zucht" die Bezeichnung für eine gezielte Anpaarung ist und man bei der Standbegattung keinen Einfluss auf die Vaterseite hat, müsste man es korrekterweise "Vermehrung" nennen.
Manchmal gehen wir mit unseren selbst gezogenen Königinnen auch auf sogenannte Belegstellen. Das ist dann wirklich "Zucht".
Neben der Honigproduktion sind wir auch ein sogenannter Vermehrungsbetrieb. Wir bilden im Mai/Juni mehrere Ableger aus unseren Wirtschaftsvölkern, ziehen diese auf und bringen sie über den Winter. Im Frühjahr verkaufen wir diese Völker als sogenannte Jungvölker.