Unser vierbeiniger Mitarbeiter

Einarbeitungszeit beendet

Nach einem Jahr hat sich unser vierbeiniger Mitarbeiter sehr gut eingelebt und seinen Platz in unserem "Team" gefunden. Seine besonderen Fähigkeiten bringt er motiviert mit ein, so weiß er z.B. immer wo er sich hinstellen muss, um maximal im Weg zu stehen   :-)

Da Imkerei viel mit schwerer Arbeit zu tun hat, hat er früh damit begonnen auf seine Gesundheit zu achten. Der Tag beginnt mit speziellen Yoga-Übungen für den Rücken. Er selbst muss zwar in unserem Betrieb nicht schwer arbeiten, aber man weiß ja nie was Frauchen und Herrchen noch so im Sinn haben...

Und schon immer war er ein freiheitsliebender Charakter. Beim Autofahren den Kopf aus dem Fenster und die Nase in den Wind - das liebt er über alles. Wehe, wenn man vergisst das Fenster zu öffnen, da ist er ganz schnell beleidigt.

Weiterbildung wird bei unserem vierbeinigen Mitarbeiter ganz groß geschrieben. Er ist glühender Fan von Martin Rütter, keine Folge darf versäumt werden. Er hört zwar aufmerksam zu, was Martin sagt - mit der konsequenten Umsetzung klappt's aber noch nicht zu 100%. Egal - wichtig ist, dass man zumindest das Bemühen zeigt!

Ist die Arbeit getan, dann lieb er es mit uns stundenlang durch Wald und Feld zu wandern. Solche Spaziergänge können gar nicht lang genug sein - vorausgesetzt die Temperaturen sind unter 20°C und es regnet nicht.

Früh musste er schon lernen, was Geduld heißt. Und manchmal fällt in einer Imkerei das Mittagessen aus, weil dies oder das noch fertig gemacht werden muss bevor es regnet. Da unser vierbeiniger Mitarbeiter quasi immer Hunger hat, fällt ihm das nicht leicht. Manchmal hört man auch leichten Protest, aber im allgemeinen trägt er es mit Fassung. Denn er weiß ja, dass bei uns "aufgeschoben nicht aufgehoben" ist.

Nur fotografiert werden, das mag er bis heute nicht. Sobald man ihm ein Handy vor die Nase hält, zeigt er es einem unmissverständlich in Gestik und Mimik.

Auch musste er lernen, dass nicht alle Hunde ihm wohlgesonnen sind und es ruppige Genossen gibt, die nicht vor körperlicher Gewalt zurückschrecken. Das kommt eben davon, wenn man nicht auf Herrchen hört und sich aus dem Staub macht. Lernfähig wie er ist, geht er die Sache seither deutlich vorsichtiger an. Erst mal aus sicherer Distanz freundlichen Kontakt aufnehmen und die Lage abchecken - und das ist gut so...

Was ein gestandener Imkerhund ist, der hat natürlich auch ein Hobby. So natürlich auch unser vierbeiniger Mitarbeiter. Mit großer Begeisterung ist er bei der Personensuche (neudeutsch "Mantrailing") im Einsatz. Dabei leistet er beeindruckendes und hinterher ist er total kaputt...

Am Bienenstand hat er recht schnell kapiert, dass er vor den Fluglöchern der Bienenkästen nichts zu suchen hat. Die Bienen haben es ihm eindrücklich mitgeteilt und er respektiert ihren Wunsch.

Bei der Fahrt zwischen den Bienenständen oder auf Wanderung, da achtet er aufmerksam auf den Verkehr. Besonders, wenn Frauchen fährt  ;-)

Und was so ein richtiger Imkerhund ist, der hat natürlich auch andere Imker als Freund! Weil die Imker, das sind einfach nette Menschen, mit denen kann man was anfangen  :-)

Nur manchmal, da geht es mit ihm durch. Wenn's am Bienenstand mal wieder länger dauert, dann wird's ihm langweilig. Dann kann es schon vorkommen, dass er mal auf eigene Faust die Gegend erkundet. Wenn die Ohren eng am Kopf anliegen und nach hinten gezogen werden, dann heißt es für Frauchen und Herrchen aufpassen - dann sind Dummheiten angesagt!

Aber meistens weiß er, wann er nicht dran ist und erträgt es geduldig. Recht schnell hat er auch verstanden, dass in Räumen, in denen Honig verarbeitet wird, für ihn "Betreten verboten" angesagt ist. Anfänglich hat er das persönlich genommen, wollte nicht wahrhaben, dass es für ihn in unserem Haus "no go areas" gibt und man musste es ihm deutlich erklären - aber noch vor Beginn der Honigsaison hat er es verstanden und respektiert es auch.

Und auch wir mussten lernen zu verstehen, was er uns sagen will. Spaziergänge bei Temperaturen über 25°C, das hasst er wie die Pest und das, obwohl seine Vorfahren aus dem südlichen Afrika kommen! Wird der Spaziergang zu lang, dann hat man fast das Gefühl, man muss ihn die letzten Meter nachhause tragen. Kreuzt allerdings irgend etwas den Weg, was ihn interessiert, dann wandelt sich das Bild innerhalb von Millisekunden!

Nach jetzt einem Jahr kann man sagen:
Wir haben uns wunderbar aneinander gewöhnt. Und unser neuer vierbeiniger Mitarbeiter hat sich zu einem prächtigen Kerl entwickelt. Mittlerweile hat er als "Alarmanlage" auch seine Aufgabe. Nur das mit der Aufstellung der Bienen Nachts im Wald, das ist ihm nicht so geheuer. Aber das wird - da sind wir uns ganz sicher!

Lieber Tobi, schön Dich im Team zu haben!

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